Archiv des Autors: Angie

Über Angie

Trainerin und Beraterin für Kommunikation im Marketing, Sozialdemokratin mit Herz und Hirn, ein bisschen anders als die Meisten u. immer gut gelaunt

Tja…und nu?

Natürlich war es der Supergau für die alte Tante SPD, was da am Sonntag um 18:03 Uhr auf den Bildschirmen aller Sender zu sehen war. Selbstverständlich muss nach dem schlechtesten Wahlergebnis der Nachkriegszeit gehandelt werden. Aber!!! Warum um alles in der Welt muss ich als Sozialdemokratin alle halbe Stunde, neue Meldungen mit alten Namen lesen. Seit Jahren steuert unser SPD Dampfer durch kappelige See. Hier in Niedersachsen hat es nach der bösen Schlappe im Januar 2008, ein in den Medien groß gefeiertes Hauen und Stechen um „plötzlich“ vakant geglaubte Führungspositionen gegeben. Wirklich verändert hat sich allerdings nichts, es sind nur einige Leicht-verwundete am Wegessrand liegen geblieben. Manche Genossen schauen sich halt nur noch schräg an, weil sie sich im ersten Aktionismus nach der Wahl Dinge gesagt haben, die tief sitzen und Vertrauen unmöglich gemacht haben.

Heute, Tag 2 nach dem Fiasko, das doch seit langem absehbar war, passiert das Gleiche wieder. Wieder wird der Posten Pocker schnell und hart durchgezogen. Wieder werden Köpfe gefordert, aber nicht zum Führen sondern um zu rollen. Man will Blut sehen und die Genossen haben nichts besseres zu tun, als in wilder Hektik auf alle und jeden zu schimpfen, die als vermeintlich Schuldige auserkoren sind. Nichts mit Zeit nehmen, in Ruhe durch atmen und sich von dem Schock erholen. Kein wirkliches darüber Nachdenken wie ein Neuanfang aussehen muss um zu funktionieren. Nirgendwo die Frage an die Sozis im Basislager… Dabei ist es doch heute wirklich einfach, da mal nach zu fragen. Haben wir doch all die schönen neuen 2.0 Tools im Laufe des Wahlkampfes eingerichtet. Aber nein, natürlich wird davon auch jetzt kein Gebrauch gemacht, ist doch all das Social Media Zeugs im Wahlkampf nur für das Herausrufen von Botschaften genutzt worden, statt zum echten Dialog 2.0. Wenn es um Veränderung und Neustrukturierung innerhalb einer SPD geht, da bleibt man doch lieber unter sich, da stören diese ganzen Möchtegernmitsnaker im Internet ja auch nur.

In diesen neuen Bundestag ziehen viele fähige, junge Abgeordnete ein, die sich besonders in den letzten Monaten sehr viel mit ihren Genossen vor Ort auseinander setzen mussten. Die haben einige wertvolle Informationen mit nach Berlin genommen, was sich die Basis von der Bundespartei wünscht. Doch noch bevor alle in Berlin angekommen waren, war gestern das große Posten schieben und reißen schon in Gange.

Was soll denn das für ein Neuanfang werden, wenn die Neuen da gar nicht mit reden dürfen? Ich lese nur die Namen, die seit Jahren bei jedem Posten Poker auftauchen. Für einen Neuanfang müssen auch neue Köpfe nach vorne und das bedeutet nicht, dass die alten Köpfe mit brutaler Gewalt abgeschlagen werden, wir sind doch hier nicht im Mittelalter…oder? Nico Luma hat dazu auch sehr deutliche Worte gefunden: Neustart mit angezogener Handbremse lesenswert.

Wie geht das, so eine riesen Krise zu bauen?

Nun gehöre ich ja zu den Menschen, die sich lieber mit Lösungen als mit Problemen befassen, das  Thema „Weltwirtschaftskrise“ gehört aber nun einmal zu den Bereichen, bei denen es nötig ist die Ursachen zu verstehen um Lösungen zu finden. Also wühle ich seit einem Jahr durch die Geschichte, um heraus zu finden, wie das überhaupt passieren konnte…die größte Wirtschaftskrise seit bestehen der Bundesrepublik, das ist meiner Meinung nach keine Krise die einfach so kommt und mit genug Sitzfleisch und Geduld überwunden werden kann (und darf)

Nach 12 Monaten Ursachenforschung, habe ich inzwischen ein sehr deutliches Bild gewonnen, welche der Ursachen heute wie verändert werden müssen, um zum Einen die aktuelle Krise zu überwinden und zum Anderen, was fast noch wichtiger ist, so eine Krise auf Dauer zu verhindern.

Dieses deutliche Bild vor Augen, habe ich kürzlich einen Clip im Netz entdeckt, der das was ich selber herausgefunden habe besser erklärt, als ich es könnte. Das dieser Clip nun ausgerechnet von der Partei produziert wurde, der ich selber angehöre, zeigt mir nur, dass ich in der für mich richtigen Partei bin. Er sollte aber auch von Menschen, die weder mit der SPD noch überhaupt mit Politik etwas am Hut haben gesehen werden…nein nicht weil ich hier Wahlkampf mache, sondern weil dort ein Thema, dass jeder begreifen sollte einfach und verständlich erklärt wird.

Für was steht nochmal das „Social“ in Social Media Marketing?

Nun bin ich ja schon seit einigen Jahren als freie Marketing Beraterin in der großen Welt der Märkte unterwegs. Neue Wege erkunden auf denen potenzielle Kunden erreicht werden, immer überall Augen und Ohren offen für Strömungen und Trends. Was haben wir nicht alles schon für tolle Möglichkeiten erlebt, den Menschen unsere frohe Botschaft: „Hier kommt das Produkt ohne das du nicht mehr weiterleben möchtest!“ zu verbreiten. Waren wir vor einigen Jahren noch auf Zeitungsanzeigen, Flyer oder wenn´s ein bisschen mehr kosten durfte auch Radio und Fernsehspotts beschränkt, hat die Möglichkeit für „kost fast nichts“ zu telefonieren, den direkten Kontakt zum potenziellen Käufer möglich gemacht. Was der Versicherungsvertreter schon immer praktiziert hat, nämlich die direkte Ansprache, wurde damit auch für andere Anbieter interessant. Zu Anfang hat ja auch alles gut funktioniert. Die Angerufenen hörten interessiert zu, Termine wurden vereinbart und aus Interessierten wurden Kunden. Oft fühlten die Leute sich sogar ein wenig geschmeichelt, dass sie so höflich angesprochen wurden. Doch dann entstanden Call Center, es wurden Adressen zusammen gekauft aus allen möglichen Gewinnspielen und anderen Quellen, diese wurden stumpf abtelefoniert. Egal ob jemand sich für das per Telefon beworbene Produkt in irgendeiner Weise interessierte oder nicht, gnadenlos, rücksichtslos, penetrant klingelt seit dem jedes Telefon in unserem schönen Land X Mal am Tage und irgendein (meist nicht einmal der deutschen Sprache wirklich mächtiger) Anrufer, will sein ach wie unglaublich tolles Angebot loswerden. Das Ergebnis… ruft heute noch ein Anbieter seine Kunden an, um ihnen eine Veränderung oder etwas Neues mitzuteilen, läuft er Gefahr, das er von der anderen Seite der Leitung angeblafft wird, was ihm einfallen würde überhaupt diese Telefonnummer zu wählen. Schöne Möglichkeit zur Kundenkommunikation kaputt.

Dann haben wir die interessanten Möglichkeiten des Internets entdeckt. E Mail Marketing, wie toll. Schreiben wir doch mal alle diejenigen an, die eine E Mail Adresse haben und machen auf unser tolles Produkt aufmerksam. Bei den Mails hat der Angeschriebene ja schließlich die Möglichkeit, das Angebot einfach zu löschen wenn´s ihn nicht interessiert. Der Responds wird uns schon zeigen, ob unter den E Mail Adressen die wir so haben auch unsere Zielgruppe vertreten ist. Aber auch hier waren schnell tolle neue Helferlein im Einsatz, große Datenbanken, mit unendlich vielen E Mail Adressen konnten mit tollen Automationstools gefüttert werden, so dass innerhalb kürzester Zeit jedes virtuelle Postfach vor lauter Werbemails geplatzt ist und kein Mensch sich mehr die Zeit nehmen konnte, zu sortieren: Was ist eine echte Information für mich und was ist einfach nur Spam? Wieder ein schönes Instrument zur Kommunikation mit der Zielgruppe kaputt.

Heute bewegen wir uns also im Web2.0 auch das Social Web genannt, aber wofür steht da denn nun das Social? Es steht für Soziale Kontakte, Soziale Kommunikation, Zwischenmenschlichkeit! Im web2.0 wird miteinander kommuniziert. Ob nun ein Single hier seine Zukünftige findet oder der einsame Stubenhocker bei virtuellen Partys den Tiger gibt, jeder kann mit jedem in Kontakt kommen. Natürlich ist das auch eine tolle neue Möglichkeit mit potenziellen Kunden in Kontakt zu kommen, ebenso ist es im 2.o sehr viel einfacher, mit seinen Kunden zu kommunizieren. Kunde kann, wenn er seinem Anbieter etwas mitteilen möchte auf direktem Wege Kontakt aufnehmen und Anbieter hat hier die Chance, aus einer Reklamation eine Reklameaktion zu machen, in dem er auf die Kritik seines Kunden wirklich eingeht. Bewegt sich der Anbieter aufmerksam im Web2.0 findet er seine Zielgruppe und kann sich mit ihr vernetzen. Mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit entsteht also eine Gruppe von Kontakten, die sich sogar freut, wenn der Anbieter Informationen über sein Angebot versendet. Ob jetzt eine Fanseite bei Facebook oder eine spezielle Interessen Gruppe bei Xing, hier sammeln sich diejenigen, die sich für ein bestimmtes Thema wirklich interessieren. Hier kann Anbieter aber auch nach lesen, ob´s womöglich Kritik am Produkt gibt, ob vielleicht Änderungen am Produkt gewünscht sind und er findet hier auch Anregungen/Ideen was als Ergänzung zu dem bestehenden Produkt vorgeschlagen wird. Es ist also im Social Web nicht mehr nötig, aus dicken Rohren auf´s Volk zu ballern. Dafür muss allerdings geduldig vorgearbeitet werden, denn die Zielgruppe will entdeckt werden. Vertrauen will gewonnen werden und oft genug muss auch das Interesse erst einmal geweckt werden, für ein Produkt das bisher vielleicht noch gar niemand kannte. Das kann dauern, das geht nicht automatisch und auch die tollsten Helferlein, die jetzt natürlich wieder wie Pilze aus der Platine wuchern, können einem nicht diese wichtigen Schritte der Vertrauensbildung abnehmen. Ich borge mir mal den Leitspruch der Xing Ambassador Gruppen: Persönliches zählt, Geschäftliches ergibt sich! Genau das ist Social Media Marketing.

Interessiere dich für deinen Kunden, dann wird er sich auch für dein Produkt interessieren! Umgekehrt wird es sonst nur wieder das gleiche Elend das wir Marketing Leute die letzten Jahre mit all den schönen neuen Marketing Werkzeugen erleben mussten… Keiner will´s mehr hören, lesen oder sehen, weil alle satt sind von Informationen die sie nicht wollten oder brauchen. Hierzu auch ein Beitrag mit dem Titel „warum ich nicht mehr twittere“ in dem Gitte Härter sehr treffend beschreibt, was viele im Social Web falsch machen.

Schau mal im Cluetrain Manifest nach, hier sind einige wichtige Punkte zum Social Web sehr gut beschrieben.

Du bist am Drücker „Geh wählen“

Aber informiere dich vorher genau!

Jeder hat die Möglichkeit in seinem Wahlkreis auf den jeweiligen Kandidaten vor Ort zu zu gehen um mit ihm/ihr ins Gespräch zu kommen. Ob Merkel oder Steinmeier, sollte nicht die Wahlentscheidende Frage sein, sondern wer denn meine Interessen vor Ort vertritt.
So schwierig ist das doch gar nicht. In den nächsten 26 Tagen werdet Ihr sicherlich auch vor Eurer Haustüre Bundestagskandidaten treffen können. Mir ist doch wichtig, dass mein Bundestagsabgeordneter hier vor Ort, meine Interessen in Berlin vertritt. Weder Merkel noch Steinmeier sitzen da oben in einem Elfenbeinturm einsam an den Hebeln der Macht, wenn ich also meinem Abgeordneten zutrauen, meine Interessen zu vertreten, dann wähle ich den.
Gerade der vergangene Wahlsonntag hat doch gezeigt, dass alles Parteiendenken nichts bringt, denn am Ende gewinnen eh immer die, die man nicht gewählt hätte, wäre man zur Wahl gegangen. Bin ich aber mit meinem Abgeordneten vor Ort im Gespräch und unterstütze ihn darin, dass er von den Menschen meiner Nachbarschaft mit vielen Erststimmen per Direktmandat in das jeweilige Amt kommt, gebe ich ihm damit den nötigen Rückhalt damit er sich mit kräftiger Stimme in seiner Fraktion durchsetzen kann.
Ich persönlich habe das große Glück hier einen Bundestagskandidaten zu haben, der mit seinen 31 Jahren noch wirklich weit kommen wird. Er gewinnt erst einmal die Menschen, das mit der Wahl ergibt sich also in Folge dessen. http://www.lars-klingbeil.de/start/

„Geh wählen“ nicht nur ein Slogan sondern der klare Auftrag an jeden dem seine eigenen Interessen wichtig sind!

Billig muss man sich leisten können.

„Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte. Die Menschen die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.

Wenn sie zu viel bezahlen, verlieren sie etwas Geld, das ist alles. Wenn sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen sie das niedrigste Angebot an, müssen sie für das Risiko das sie eingehen etwas hinzurechnen und wenn sie das tun, dann haben sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.“ *John Ruskin, engl. Sozialreformer 1819-1900*

Nun ist der gute Mann der das gesagt hat ja schon über hundert Jahre tot, aber recht hat er immer noch. Meiner Meinung nach ist vor allem diese „es geht immer billiger“ Mentalität in unserem Lande, zu sehr großen Teilen mitverantwortlich ist an der derzeitigen Krisenstimmung. Mich packt die blanke Wut, wenn ich höre, dass Unternehmer die Produktionskosten mit allen Mitteln senken, die Produktionsmenge aber hoch schrauben. Kosten senken bedeutet doch meist, am Faktor Mensch Einsparungen vorzunehmen, also Entlassungen und Lohnkürzungen. Am Material wird dann auch noch ein bisschen was gespart, so dass im Ergebnis „Billigschrott“ verkauft wird, aber weiterhin ein Name dran steht, der einst für Qualität stand. „Made in Germany“ ist heute ja nicht mehr annähernd das wert, das es mal war. Das weiß leider auch der Rest der Welt, nur wenn es nicht auf Klasse sondern auf Masse ankommt, kauft man in Fernost, da ist´s meist noch billiger.

Wann besinnen sich also deutsche Unternehmer endlich wieder auf das was unser Land mal zum „Wirtschaftswunderland“ gemacht hat: Qualität aus Deutschen Landen, etwas teurer, dafür aber herausragend gut. Dann können Arbeitnehmer von dem Lohn ihrer Arbeit auch wieder beim Metzger kaufen, statt im Discounter. Das Auto käme aus Rüsselsheim, Stuttgart, Wolfsburg oder ähnliches und die Reifen aus Hannover. OK, ganz so naiv wie´s kling bin ich natürlich nicht, aber wenn jeder von uns anfangen würde bei sich selber darauf zu schauen, nach welchen Kriterien er einkauft und wenn dann immer mehr so naiv denken wie ich… ja dann vielleicht???? Es geht nicht immer darum zu wissen was nicht funktioniert, es geht darum zu überlegen was nötig ist, damit es doch funktionieren kann.

Urlaub die schönste Zeit des Jahres?

„Endlich Urlaub“ klingt es derzeit aus aller Munde. Jeder freut sich einige Zeit zu entspannen, Zeit mit der Familie zu verbringen, oder einfach nur nicht arbeiten zu müssen.

Ich hatte jetzt ein ein halb Wochen Urlaub. Als ich meinen Laptop abbaue um ihn mit zu nehmen knurrt mich mein Mann an:“Wir fahren in den Urlaub, lass deine Arbeit gefälligst zu Hause“ Na gut, also ohne Laptop, damit es wirklich Urlaub wird… 10 Tage ganz für die Familie. OK, an sich war´s ja auch ganz nett, aber eben auch genau das „Ganz Nett“ für mich also das völlige Grauen 😉

In diesen 10 Tagen ist überall alles mögliche und zum Teil auch für unmöglich gehaltenes passiert und ich habe nichts davon mit bekommen, da ich ja von der Informationswelt abgeschnitten war, so ohne Internet. Ich musste Stunden still sitzen, um mich von Arbeit zu erholen die ich liebe und durfte mich nur bewegen um Dinge zu tun die ich nicht leiden kann. Die ersten Tage waren ja noch ganz lustig, vier Tage Party, Camp Ground und gute Freunde. Der zweite Teil „Urlaub“ war da schon echt nervig, denn da hieß es shoppen gehen in München. Brüllende Hitze, überfüllte Einkaufspassagen und die komplette Familie incl. Eltern und Bruder mit Frau und Kindern… Streß pur.

Endlich wieder zu Hause dann… 300 Emails (nach Aussortieren des üblichen Schrotts) dieser Blog hier vollgespamt mit Werbekommentaren, der AB übervoll mit Anrufen von Leuten, die noch nicht verstanden haben, warum diese komische Mobilfunknummer auf meiner Visitenkarte steht und Berge von Wäsche die offensichtlich nur von mir in die Waschmaschiene gelegt werden kann.

Jetzt drei Tage nach dem nach Hause kommen, endlich ein kurzer Lichtblick, also das kleine Zeitfenster wenigstens hier ein bisschen was zu schreiben. Noch bin ich nicht wieder in meinem Rhythmus, noch besteht der größte Teil des Tages aus Dingen die ich tun MUSS… aber bis spätestens nächste Woche, habe ich es hoffentlich geschafft, mich von der „schönsten Zeit des Jahres“ zu erholen. Dann verbringe ich meine Zeit endlich wieder mit dem was ich wirklich gerne tue, meiner Arbeit 😉

[…]warum nehmen andere eigentlich Geld dafür…

Überall im Netz tauchen immer mehr Coaches, Berater und viele die von sich behaupten Coaches zu sein, auf. Es wird gebloggt und geworkshopt was das Zeug hält und jeder der sich in der einen oder anderen Krise wähnt findet Ratgeber ohne Ende. Natürlich kostenlos, da frei zugänglich im Internet veröffentlicht.

Als ich kürzlich unter einem Blog dieser „Ratgeber“ den Kommentar entdeckt habe […]prima Beitrag, warum nehmen eigentlich andere Coaches Geld dafür?[…] kam mir aber endgültig die Galle hoch.

Die Antwort auf diese Frage lautet: Weil andere Coaches und Trainer für ihre Ausbildung viel Zeit und Geld investiert haben, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, das sie anderen Menschen mit ihrer Dienstleistung einen dauerhaften Nutzen bringen. Sich an den Rechner setzen und kluge Ratschläge erteilen ist mit einem echten Coaching eben nicht vergleichbar. Ich habe auch schon dem einen oder anderen online Kontakt, mit meinem über Jahre erlernten Coaching Wissen in einer bestimmten Situation, ein wenig auf die Sprünge geholfen. Ein echtes Coaching ist aber damit nicht zu vergleichen, geschweige denn zu ersetzen. Für den ersten Moment scheint es zwar so, als sei eine Schreibblockade aufgelöst oder Prüfungsangst überwunden, tatsächlich ist es aber wie mit einem Pflaster auf einer Platzwunde. Für den Moment sieht´s gut aus, wenn aber die Platzwunde nicht professionell behandelt, also genäht wird, platzt sie bei nächster Gelegenheit wieder auf.

Um dieses Blog zu starten, habe ich mit WordPress eine kostenlose Möglichkeit gefunden. Das ist auch ok, für eine mehr oder weniger private Netzpräsenz, anders sieht´s da mit meiner Firmensite aus. Um eine professionelle Internetpräsenz als Coach und Marketing Beraterin zu bekommen, werde ich einen Profi angemessen bezahlen und nicht auf irgendwelche kostenlose Tools zurück greifen, denn wer in seine Berufsausbildung Zeit und Geld investiert hat, hat auch ein Anrecht darauf, mit seiner Dienstleistung Geld zu verdienen.

Wenn hierzulande wieder mehr Wert auf Qualität und Professionalität gelegt würde, wenn vor allem diese dann auch angemessen bezahlt würde, dann besteht meiner Meinung nach eine echte Chance darauf, das „Arbeit sich wieder lohnt“ und „Made in Germany“ wieder zum Gütesiegel wird.

Totgesagte leben länger…

Das ist einer der Gedanken, die mir heute beim Lesen all der Meldungen und Tweets zum Tot von Michael Jackson, durch den Kopf gingen.

Tiefe Trauer, Entsetzen, sogar öffentliche Tränen…vom King of Pop und über einen unglaublichen Verlust wurde geschrieben und geredet. Nur leise und sofort durch andere als pietätlose Monster beschimpft, lese ich dann doch den einen oder anderen auf  Twitter, der anzudeuten wagt, das Jaco ja die letzten Jahre ausschließlich durch Skandale auf sich aufmerksam gemacht hat. Auch davon, das sein Gesicht durch Operationen und Bleichmittel, vollkommen zerstört war, dufte nicht geschrieben werden. Nein das gehört sich nicht, es ist unfein über einen Toten schlecht zu reden…

Na gut dann werde ich es mir hier verkneifen. Obwohl …es fällt echt schwer, nur weil jemand stirbt und sei er noch so berühmt, zu heucheln und  seine zum Teil wirklich schockierenden Fehltritte zu ignorieren.

Rechtzeitiges Ableben sichert eben doch die Chance auf Unsterblichkeit. Was bleibt ist die Musik, die lange nicht mehr gehört, heute den ganzen Tag aus allen Rohren klingt.

Der andere Blickwinkel

Als aktive Sozialdemokratin bin ich ja gerade aktuell sehr häufig in Diskussionen verwickelt. Ob im Netz zum Thema #Zensursula oder im Lebensmittelmarkt, zu kommunalen Themen. Diskutieren ist ja auch grundsätzlich gut und gesund, erst recht in der Politik. Wenn aus einem sachlichen Argumentieren aber eine Angriffswelle wird, in der Meinungen und Ansichten, zur einzig wahren Wahrheit erklärt werden, dann ist keine Diskussion mehr gesund.

Emotionen sind dabei allerdings gar nicht so schlecht wie immer behauptet wird, denn sie zwingen oft dazu, den anderen Blickwinkel einzunehmen. Wer die Kunst des „ein paar Schritte in den Stiefeln des Anderen gehen“ beherrscht, wer also auch ohne Not immer mal den Blickwinkel seines Gegenübers einnehmen kann, der diskutiert meist mit erheblich besseren Ergebnissen. Er hat dann nämlich in seine Entscheidungen auch etwas von der Wahrheit des Anderen einfließen lassen. Das macht selbst Kompromisse erträglich.

Vielleicht können viel mehr Menschen lernen, auch mal den anderen Blickwinkel zu versuchen. Die größte Herausforderung die ich persönlich dabei oft erlebe ist, dass wenn nur einer von beiden auf Grund der anderen Sichtweise kompromissbereit ist, der dann auch immer die A…karte sieht. Gewinnen können aber nur dann Beide wenn beide gelegentlich die Stiefel des anderen tragen ;o}